Hotelbewertungen im Internet

Göttingen 23.04.2009 Kenne Sie das? Enttäuschte Gäste, die sich per Mail nachträglich beschweren und mit einer negativen Beurteilung im Internet drohen. Andere, die noch im Hotel Druck machen, um sich Vorteile zu verschaffen.

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Markus Schauer, Leiter des Tourotel Mariahilf in Wien, hat wie viele seiner Kollegen bereits positive wie negative Erfahrungen mit Online-Bewertungen über sein 3-Sterne-Hotel gemacht.

Alles müsse man sich jedoch nicht gefallen lassen, ist Schauer sicher: „Meinungsäußerungen sind erlaubt, aber unwahre Tatsachenbehauptungen müssen nicht geduldet werden. Das ist ein Fall für den Rechtsanwalt“.

Markus Schauer beschäftigt sich seit 2002 mit dem Thema und hat den elektronischen Vertrieb zum wichtigsten Verkaufsinstrument in seinem Haus gemacht hat. Auch Gästestimmen im Internet, die den Standort oder die Zimmereinrichtung bemängelten, konnten ihn nicht bremsen.
Als Vertriebscoach weiß Schauer, wie wichtig der Umgang mit virtuellen Kritiken ist und schult seine Hotelmitarbeiter speziell in diesem Bereich.
Der klare Gewinner dieses regen Austauschs an Meinungen und Urteilen ist auf jeden Fall der Gaste, denn bei Beschwerden noch im Hotel werde schneller mit Kompensation oder Abhilfe reagiert, um keine schlechte Kritik im Internet zu kassieren, so Schauer.

Natürlich sind Ferienhotels von der Bewertungslust stärker betroffen als die Herbergen in der Stadt. „Die Leute sind im Urlaub, halten sich dort länger auf. Selbst wenn dann das Wetter nicht mitspielt, kann das zu einer negativen Beurteilung führen“ so Schauer.

Wichtig ist es auch die Online-Portale ständig im Blick zu haben weiß der Hotelier aus Wien . Ihm ist aufgefallen, dass bestimmte Hotels nie in den einschlägigen Seiten auftauchen. Weder mit guter noch mit schlechter Beurteilung. „Wie die das geschafft haben, ist mir ein Rätsel“, sagt Schauer, der keine Namen nennen will. Denn eigentlich könne niemand dem Online-Urteil entgehen. Habe ein Hotel nur wenige Bewertungen, blieben sie sogar bis zu zwei Jahre im Netz. Man kann sich ausmalen, was das bedeutet, wenn es sich um eine vernichtende Kritik handelt.

Im Ganzen genommen, rät Markus Schauer gleichwohl zu einem entspannteren Umgang mit dem leidigen Thema Hotelbewertungen im Internet. Die Lust am Kritisieren auf einschlägigen Portalen flaue zwar nicht wirklich ab, aber die Bewertungen seien weniger extrem, aber dennoch solle man dieses Feld nicht völlig aus dem Auge verlieren.

Quelle: AHGZ