Betriebsklima

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Wie Sie in 3 Schritten Ihr Betriebsklima nachhaltig verbessern

Schritt 1: Nehmen Sie das Klima in Ihrem Unternehmen unter die Lupe

Um das aktuelle Betriebsklima in Ihrem Betrieb zu ermitteln, müssen Sie gezielt nachforschen. Belassen Sie es also nicht bei einer wenig fundierten Bewertung „aus dem Bauch heraus“, sondern führen Sie vielmehr eine anonyme Mitarbeiterbefragung durch. Die Anonymität ist wichtig, weil Sie damit mit hoher Wahrscheinlichkeit ehrliche Antworten erwarten können.

Verwenden Sie bei der Befragung möglichst geschlossene Fragen, also Fragen, bei denen die verschiedenen Antwortmöglichkeiten schon vorgegeben sind und Ihr Mitarbeiter die zutreffende Antwort lediglich ankreuzen muss. Dies erleichtert Ihre Auswertung.

Eine Mitarbeiterbefragung liefert Ihnen im Regelfall wertvolle Hinweise bezüglich der Einstellungen, Wünsche und Meinungen Ihrer Mitarbeiter. Häufig erfahren Sie dabei Dinge, die Ihnen vollkommen neu sind, die Sie nicht einmal geahnt haben.

Aber auch oder gerade bei konkreten betrieblichen Problemen kann eine Mitarbeiterbefragung Aufschluss über deren wahren Ursachen und Hinweise zu deren Behebung liefern und so zu einer Verbesserung des Betriebsklimas beitragen.

Ganz wichtig: Hat Ihnen die Befragung gezeigt, wo es betriebsklimatisch hakt, sollten Sie auch aktiv werden und sich um eine Lösung bemühen. Merken die Mitarbeiter, dass vollmundige Ankündigungen keine Konsequenzen haben, wirkt sich die Befragung letztlich negativ aus. 

Schritt 2: Versuchen Sie, die Negativfaktoren in den Griff zu bekommen

Ganz unabhängig von einer Mitarbeiterbefragung sollten Sie Ihr Unternehmen nach möglichem „Störfeuer“ für das Betriebsklima durchleuchten: Wo gibt es aus Ihrer Sicht bereits Handlungsbedarf?

Hier sollten Sie dann umgehend zur Tat schreiten und “ so schnell und so gut wie möglich “ Abhilfe schaffen.

Erfahrungsgemäß sind folgende Bereiche problembelastet:

Fehlende Lohngerechtigkeit

Wenn Sie Ihren Mitarbeitern aus nicht nachvollziehbaren Gründen für die gleiche Leistung eine unterschiedliche Vergütung zahlen, werden Sie Unmut und Frust bei den Mitarbeitern ernten. Also gilt es, Anpassungen vorzunehmen.

Hierbei müssen Sie zunächst wissen, dass es Vorgaben bei der Lohnhöhe grundsätzlich nur dann gibt, wenn Sie tarifvertraglich gebunden sind oder es Vereinbarungen mit Ihrem Betriebsrat bzw. vorgeschriebene Mindestlöhne gibt.

In diesen Fällen dürfen Sie keine geringeren Vergütungen als die festgelegten zahlen. Außerdem ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Sie bei der Vergütung keine Unterschiede wegen des Geschlechts oder wegen einer Befristung oder Teilzeitbeschäftigung machen dürfen.

Im Übrigen ist die Höhe von Löhnen und Gehältern (zumindest nach oben) grundsätzlich frei verhandelbar und von daher eine Angelegenheit zwischen Ihnen und Ihren Mitarbeitern. Hierbei bestehen also große Spielräume.

Selbstverständlich können und sollten Sie besonders fleißige und engagierte Mitarbeiter auch mit höheren Verdienstmöglichkeiten belohnen (Details hierzu lesen Sie im Beitrag „Leistungsorientierte Vergütung“).

Beachten Sie allerdings: Nur wenn Sie Ihre Mitarbeiter bei der Lohngestaltung in diesem Rahmen gerecht behandeln und jeder Mitarbeiter tatsächlich die gleichen Chancen hat, werden Sie zu einer Verbesserung des Betriebsklimas und damit zu einer Erhöhung der Arbeitszufriedenheit beitragen.

Geben Sie sich keinen Illusionen hin: Sie können in Ihren Arbeitsverträgen noch so viele Verschwiegenheitsklauseln mit Vertragsstrafen einbauen: Wie und ob Sie Ihre Mitarbeiter unterschiedlich bezahlen, wird auf kurz oder lang immer ein Thema.

Am besten, Sie werden hier von sich aus aktiv und legen die Grundlagen für Ihr Vergütungssystem offen. Das nimmt jeglichen Spekulationen den Raum.

Mobbing

Mobbing ist ein ganz wesentlicher Faktor, der zur Vergiftung des Betriebsklimas beiträgt.

Vorgesetzte oder Kollegen drangsalieren andere Mitarbeiter aus eigennützigen Gründen in unzumutbarer Weise “ etwa durch das Spinnen von Intrigen, Anschwärzen oder bewusstes Ausgrenzen.

Mobbing kann überall dort entstehen, wo die „Sozialarchitektur“ nicht stimmt und keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Gibt es in Ihrem Unternehmen Mobbing, ist dies ein Alarmsignal, das umgehendes Eingreifen erfordert “ aus „pädagogischen“ und wirtschaftlichen Gründen:

Mitarbeiter, die über einen längeren Zeitraum von ihren Kollegen gemobbt werden, werden nach einer gewissen Zeit mutlos und verlieren ihre Entscheidungsfreudigkeit, aus Angst davor, Fehler zu machen. In den meisten Fällen resignieren sie, ziehen sich zurück und vollziehen die „innere Kündigung“.

Dass diese Mitarbeiter nicht mehr ihre volle Leistungsfähigkeit zur Verfügung stellen können, ist einleuchtend.

Am augenfälligsten dürfte dabei sein, dass der Krankenstand dieser Mitarbeiter rapide steigt und sie bei Anwesenheit allenfalls noch „Dienst nach Vorschrift“ machen. Das geht letztlich wirtschaftlich zulasten Ihres Unternehmens.

Ganz abgesehen davon müssen Sie unter Umständen mit Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen des Mobbingopfers rechnen.

Schritt 3: Verbessern Sie Ihr Betriebsklima gezielt

Haben Sie bereits bei der Bewerberauswahl das Betriebsklima im Auge

Jeder neue Mitarbeiter ist für Ihr Betriebsklima Chance und Risiko zugleich.

Achten Sie deshalb bewusst darauf, dass der neue Mitarbeiter fachlich und auch menschlich in Ihr Team passt.

Was Sie schon vor Tätigkeitsaufnahme des Neuen unternehmen können

Wenn Sie sich für einen Bewerber entschieden haben, können Sie schon vor Beginn des Arbeitsverhältnisses erste Maßnahmen zu einem harmonischen Betriebsklima einleiten:

So macht es bei einem Bewerber einen äußerst positiven Eindruck, wenn Sie ihn schon kurz vor seinem ersten Arbeitstag mit einem gesonderten Schreiben auf Sie „einstimmen“:

Dieses Musterschreiben können Sie sich auch als Word-Dokument herunterladen.

Wenn der neue Mitarbeiter dann endlich da ist: Geben Sie ihm schon am ersten Arbeitstag das Gefühl, dass Sie sich über seine neue Zugehörigkeit zu Ihrem Betrieb freuen.
Natürlich sollte der Arbeitsplatz bereits vorbereitet sein. Für ein gutes Betriebsklima spielt die angenehme Arbeitsumgebung eine sehr große Rolle. Achten Sie deshalb auf die Raumgestaltung, auf genügend Platz für den Mitarbeiter, auf eine günstige Beleuchtung des Arbeitsplatzes und genügend Luftzufuhr.

Diese Faktoren können sich sehr positiv auf die Motivation des Mitarbeiters auswirken, aber auch sehr negativ, wenn sie vernachlässigt werden. 

Der erste Arbeitstag: Wegweiser für die Zukunft

Vermeiden Sie unbedingt, dass sich bereits am ersten Tag der Schreibtisch des Mitarbeiters unter den zu bearbeitenden Akten biegt.

Er könnte schnell den Eindruck gewinnen, dass es mit der versprochenen Einarbeitung nicht weit her ist.

Was ebenfalls wichtig ist: Haben Sie nicht nur den neuen Mitarbeiter im Auge; denken Sie auch an die vorhandene Belegschaft. Das bedeutet: Kündigen Sie den Neuankömmling rechtzeitig an, und stellen Sie ihn persönlich seinen Kollegen vor.

Das unterstreicht, wie wichtig Ihnen das Miteinander Ihrer Arbeitnehmer ist “ ein praktisches Beispiel, wie Sie als Vorgesetzter ein gutes Betriebsklima vorleben können.

Wie Sie einen neuen Mitarbeiter in Ihren Betrieb integrieren

Die richtige Einführung in die Arbeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zufriedenheit der neuen Mitarbeiter. Legen Sie deshalb Wert auf eine ordentliche und gründliche Einarbeitung. 

Achten Sie dabei darauf, dass Sie nicht nur die fachlichen Inhalte der Einarbeitung festlegen. Genauso wichtig sind die persönlichen Aspekte.

Vor allem für Berufseinsteiger kann sich in bestimmten Branchen die Einrichtung eines so genannten Mentoren-Programms bewähren.

Der Mentor (griech. = Erzieher, Berater, väterlicher Freund und Ratgeber) ist Ansprechpartner des „Neuen“ für alle Probleme, die im Verlauf der Einarbeitung auftreten. Er ist dabei neben dem Vorgesetzten ein Ratgeber in fachlichen Angelegenheiten, aber vor allem Bezugsperson und Ansprechpartner für Fragen und Probleme außerhalb des Fachgebiets.

Beachten Sie die wesentlichen Faktoren für ein gutes Betriebsklima

  • Schaffen Sie klare Zuständigkeiten

Nur wenn es nicht ständig zu Konflikten oder Rivalitäten zwischen Ihren Mitarbeitern kommt, können diese effektiv zusammenarbeiten.

Viele potenzielle Reibungspunkte, die auf Dauer das Betriebsklima gefährden können, sollten Sie bereits im Vorfeld vermeiden. Schaffen Sie hierzu klare Verantwortungsbereiche und Zuständigkeiten. Jeder kennt dann seine Aufgaben, weiß genau, worum er sich kümmern muss, und Ihre Mitarbeiter kommen sich nicht so schnell ins Gehege.

  • Kommunikation, Kommunikation und nochmals Kommunikation

Das A und O eines guten Betriebsklimas ist eine funktionsfähige und praktizierte interne Kommunikation.

Hierzu müssen Sie dafür sorgen, dass alle betroffenen Mitarbeiter die für sie wichtigen bzw. notwendigen Informationen möglichst schnell und vollständig erhalten. Dies fördert nicht nur die Entscheidungsprozesse erheblich. Sie machen damit auch deutlich, welche Bedeutung Sie den Mitarbeitern für den Unternehmenserfolg beimessen.

Sorgen Sie ganz bewusst für geeignete Kommunikationsmöglichkeiten. Eine gute Möglichkeit zum Austausch bietet z.B. ein wöchentliches Arbeitsfrühstück. Hierbei kommen alle Mitarbeiter der Abteilung zusammen und können wichtige Informationen direkt austauschen. Nebenbei ist diese Veranstaltung sehr gemeinschaftsfördernd. Auch das schwarze Brett, an das jeder hängen kann, was für alle interessant ist, ist ein gutes Kommunikationsmittel. 

Sie können die Kommunikation und das Betriebsklima weiter verbessern, wenn Sie Ihren Mitarbeitern bewusst das Gefühl vermitteln, dass es ihnen möglich ist, Vorschläge zu machen, sich auszutauschen und Gehör zu finden.

Sie sollten auch jederzeit ein offenes Ohr für Ihre Mitarbeiter haben. Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu, wenn sie zu Ihnen kommen, auch wenn das etwas Zeit und Energie kosten mag.

Durch eine transparente Informationspolitik beugen Sie zugleich der Gefahr von Geheimniskrämerei vor: dem Entstehen einer ausgeprägten „Gerüchteküche“, die Gift für ein gutes Betriebsklima ist.

In einer solchen Situation sind Ihre Mitarbeiter in der Folge vermutlich mehr damit beschäftigt, sich Informationen über den Stand der Gerüchte zu beschaffen, als ihre eigentliche Leistung zu erbringen.

Die mangelhafte Informationspolitik wird zudem in Ihrem betrieblichen Umfeld zum Thema gemacht, und so wird mit der Zeit das Image Ihres Unternehmens beschädigt.

  • Legen Sie Wert auf einen guten Führungsstil

Achten Sie auf gute Führungsqualitäten Ihrer leitenden Mitarbeiter.

Bei Defiziten schicken Sie die Führungskraft gegebenenfalls auf Seminare zur Verbesserung seiner Fähigkeiten in diesem Bereich.

Wichtig “ auch wenn es schwer fällt: Von unfähigen Führungskräften, die nicht bereit sind, dazuzulernen, sollten Sie sich im Interesse eines guten Betriebsklimas gegebenenfalls trennen.

  • Fördern Sie das Gemeinschaftsgefühl

Wesentlich für ein gutes Betriebsklima ist ein harmonisches Miteinander im Firmenalltag.

Das so genannte Socializing, also der private Informations- und Meinungsaustausch, spielt dabei eine zentrale Rolle.

Wenn sich die Privatgespräche oder gemeinsame Rauchpausen Ihrer Mitarbeiter im Rahmen halten, kann die Energie, welche sie hieraus ziehen, den Zeitverlust durchaus aufwiegen.

Was können Sie sonst noch tun?

Fördern Sie den Zusammenhalt der Mitarbeiter, indem Sie z.B. ansprechende Sozialräume zur Verfügung stellen, für die Mitarbeiter einen Squashplatz anmieten oder Betriebsausflüge mit Erlebnischarakter (z.B. ein „Out-door-Wochenende“) durchführen.

  • Sorgen Sie für Lichtblicke

Gehen Sie als Vorbild im Arbeitsalltag mit kleinen Gesten auf Ihre Mitarbeiter zu. Stellen Sie den Menschen in den Mittelpunkt, und leisten Sie so einen wichtigen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung eines guten Betriebsklimas.

  • Auf Konflikte unter Mitarbeitern richtig reagieren

Machen Sie sich immer bewusst, dass Sie die Führungskraft in Ihrem Unternehmen sind und dementsprechend Verantwortung tragen.

Bei einem größeren bzw. schwerwiegenden Konflikt zwischen Ihren Mitarbeitern müssen Sie deshalb dafür sorgen, dass diese sich nach Möglichkeit an einen Tisch setzen und den Konflikt gemeinsam lösen, insbesondere wenn durch die Streitigkeit betriebliche Belange tangiert werden.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten: Hüten Sie sich davor, in die Auseinandersetzung als Partei mit hineingezogen zu werden.

Hören Sie sich die Kontrahenten erst einmal in Ruhe an, und versuchen Sie, den Streit als neutraler Beobachter zu lösen.

Fatal wäre es auch, wenn Sie den Konflikt “ ohne dass Sie sich mit der Sache auseinander gesetzt haben “ mit einem Machtwort unter den Tisch kehren.

Bei einer Eskalation müssen Sie in jedem Fall einschreiten. Machen Sie den Mitarbeitern klar, dass Sie ihr Verhalten auf keinen Fall dulden.

Dies gilt besonders dann, wenn Sie bemerken, dass ein Mitarbeiter gemobbt wird.

Machen Sie dem Mobber in jedem Fall unmissverständlich klar, dass Sie weitere Mobbing-Attacken nicht dulden werden. Mahnen Sie ihn gegebenenfalls ab. Wenn alles nicht hilft, müssen Sie ihm kündigen.

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