Marketinginstrument

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Marketingtrendchancen

Permission-Marketing

Marketingkommunikation nervt! Werbung immer und überall “ ob es Sie interessiert oder nicht, von überall werden sie mit Werbebotschaften berieselt. Und dabei wird (fast) alles getan, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.

Sie alle kennen das: Radiowerbung unterbricht die Musik, Werbespots im Fernsehen unterbrechen Spielfilme, Anzeigen unterbrechen Beiträge in Zeitschriften und Pop-ups und blinkende Werbebanner unterbrechen das Surfen im Internet. Die Anzahl und Dauer der Unterbrechungen bestimmen, wie genervt das arme Opfer ist. Permission Marketing sagt: Schluss damit!

Die Idee: Anders als beim Marketing der zuvor beschriebenen Kategorie, das seinen Kunden zur Aufmerksamkeit zwingen will, sollen sich die Kunden beim Permission Marketing freiwillig mit dem Anbieter in Verbindung setzen. Für den Marketingmanager liegt die Herausforderung darin, von den potenziellen Kunden eine Einwilligung für die weitere Interaktion zu erhalten. Und dabei gilt: Zeit ist eine knappe Ressource. Je länger potenzielle Kunden einem Unternehmen Zeit geben, sie zu überzeugen, desto aufnahmefähiger sind sie für die Argumente des Unternehmens “ das ist die gute Nachricht. Aber “ und das ist die Einschränkung “ desto höher muss der anschließende Umsatz sein, damit sich die Investition für das Unternehmen lohnt. Ein möglicher Kunde, der den Argumenten einer Firma seine Aufmerksamkeit schenkt, ist jedenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein kaufbereiter Kunde.

Kernelement der Permission-Marketing Theorie ist deshalb die ausdrückliche Erlaubnis des Kunden, ihm Werbeangebote unterbreiten zu dürfen “ vor allem per E-Mail. Diese Methode steigert die Bereitschaft von Kunden, sich die Werbeinformation überhaupt anzusehen; sie erlaubt es dem Unternehmen, in einen Dialog mit dem Kunden einzutreten und eine langfristige Kundenbeziehung aufzubauen.

Der Online-Buchhändler Amazon betreibt Permission Marketing in Perfektion: Haben Sie als Kunde zugestimmt, bekommen sie ganz spezifische Angebote, die Amazon anhand Ihrer letzten Bestellungen oder Ihres Surfverhaltens auf der Website für Sie zusammenstellt. Langfristig ermöglicht das den Aufbau sehr guter Kundenbeziehungen; Sie brauchen aber Geduld und müssen dem Kunden wirklich etwas bieten.

Retro- Trend

„Die guten alten Zeiten“ “ so lautet das Motto des Retro-Trends. Je schnelllebiger die Welt wird, umso mehr sehnen sich Menschen nach „alten Marken“, denn diese übernehmen eine Art Orientierungsfunktion. Man denke nur an die Wiederentdeckung von Creme 21 oder Afri-Cola. Auch im Automobilsektor ist Retro angesagt. Der VW Beetle gilt als Vorbild: In den USA ist das Retromodell ein echter Verkaufsschlager. Während VW derzeit den Retro-Bully plant, schickt

Ford schon den Retro-Mustang in den Markt. BMW hat den Mini äußerst erfolgreich wiederbelebt und Mercedes hat die Marke Maybach wieder aus der sprichwörtlichen Versenkung geholt.

Auch in der Möbelbranche hat der Nostalgie-Chic seinen Platz gefunden. Zurück zu den Siebzigern lautet das Motto und plötzlich tauchen schon lange vergessene Produkte wie grellorange Lampen, großgemusterte Tapeten und Wandschränke mit Eiche-Paneel wieder auf. Retro aus den Siebzigern und Klassisch-konstruktivistisches aus den Fünfzigern sind nach Einschätzung von Experten die derzeit wichtigsten Trends bei Designermodellen in der Möbelbranche.

In Japan gibt es ein sehr interessantes Einkaufsangebot rund um den Retro-Trend, nämlich eine Shopping-Mall, die sich ganz diesem Trend verschrieben hat. Wer die Ichome Shotengai in Tokio besucht, findet dort ein bunt gemischtes Publikum. Die älteren Kunden gehen gern dorthin, um Produkte zu finden, die sie aus ihrer Jugend kennen, einen kleinen Imbiss in einem Restaurant zu sich zu nehmen, dessen Interieur dem Speisewagen eines japanischen Zugs aus den sechziger Jahren nachempfunden ist “ oder aber, um sich einfach ein bisschen in die guten alte Zeit zurückversetzen zu lassen. Für die jungen Leute übt die sehr erfolgreiche Mall auch eine hohe Anziehungskraft aus, denn sie sind einfach neugierig auf den Retro-Chic.

Dieser Trend steht erst am Anfang, allerdings wird seine Bedeutung wegen seiner Orientierungsfunktion sicherlich noch zunehmen.

Reduktionsmarketing

Beim Reduktionsmarketing (auch De-Marketing) sollen die Marketingmaßnahmen die Reduzierung der Nachfrage nach bestimmten Gütern bewirken. Das kann aus gesundheitlichen Gründen Tabak und Alkohol betreffen oder aus ökologischer Sicht fossile Brennstoffe oder überflüssige Verpackungen.

Das Kosmetikunternehmen The Body Shop hat sich diesen Trend zum Vorteil gemacht und verzichtet bei seinen Produkten auf alle überflüssigen Verpackungen, bietet den Kunden die Möglichkeit, einmal gekaufte Fläschchen wieder aufzufüllen und nicht mehr gebrauchte Behälter zur Wiederverwertung im Shop abzugeben. Die ausgefallene Idee, Verpackungsrecycling in der Kosmetikbranche einzuführen, entsprang in den Anfangszeiten von The Body Shop allerdings eher der wirtschaftlichen Notwendigkeit, als einer bewussten ökologischen Entscheidung. Ebenso hatte die Verwendung traditioneller Materialien (z.B. Papier und Pappe statt Plastik) eher mit den Produktionsmengen für eine einzige Filiale zu tun, als mit einer absichtlichen Abkehr von den existierenden Konventionen in der Kosmetikbranche.

Aber gleich, aus welcher Notwendigkeit das von Body Shop praktizierte Reduktionsmarketing entstanden ist, es war und ist ein wichtiger Grundstein für ein überaus erfolgreiches Konzept in einem Markt, der äußerst hart umkämpft ist und in dem große internationale Konzerne (Colgate-Palmolive, Procter & Gamble, Unilever, Estee Lauder, etc.) mit milliarden- schwere Marketingbudgets um die Gunst der Kunden buhlen. Mit Hilfe des tagtäglich praktizierten Reduktionsmarketings hat sich The Body Shop eine sehr klare und erfolgreiche Nische inmitten der Kosmetikgiganten geschaffen “ und sich nachhaltig von den anderen Wettbewerbern differenziert.

Was können Sie davon lernen? Es ist wichtig, genau zu definieren, wo Einsparungen Sinn machen und wo sie die Kernaussage Ihrer Marke damit sogar noch unterstützen können. Und noch etwas: Die Einsparungen, die Sie realisieren, müssen als Wert an den Kunden weitergegeben werden. Das kann in Form von niedrigeren Verkaufspreisen passieren, oder aber wenn Sie nicht an der Preisschraube drehen wollen, müssen die Werte für den Kunden auf anderen Gebieten liegen, wie beispielsweise bessere, weil gesündere und natürliche Inhaltsstoffe oder besserer und zusätzlicher Service, etc. Ihrer Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt!

Prosumenten

Eine größere Markttransparenz als früher, steigendes Know-how der Kunden, neue technologische Möglichkeiten und die stetig wachsende Bedeutung des Internets lassen Konsumenten immer häufiger in die Rolle der Produzenten schlüpfen: Sie werden also zu Prosumenten.

Der Kunde wird bewusst zum Co-Designer gemacht, zum Produktentwickler, der ein nach seinen individuellen Bedürfnissen und Wünschen gestaltetes Produkt kauft. Der Clou an der Sache ist: Das selbst mitgestaltete Produkt gefällt dem Konsumenten einfach besser und er ist natürlich auch bereit, etwas mehr dafür zu zahlen. Im Zusammenhang mit dieser neuen Rolle des Kunden als Prosument spielt das Internet eine ganz wichtige Rolle. Der Kunde kann über dieses Medium seine genauen Wünsche dem Anbieter mitteilen und das Angebot identifizieren, das seinen Bedürfnissen exakt entspricht.

So kann sich beispielsweise der potenzielle Käufer, der sich für ein Auto der Marke Smart interessiert, im Internet sein Wunschauto zusammenstellen. Dazu hat er beispielsweise beim Smart fortwo die Wahl zwischen vier verschiedenen Modellen, verschiedenen Innenausstattungen, acht Bodypanels, zwei tridion- Zellen sowie unterschiedlichen Motorentypen. Der Smart-Konfigurator im Internet führt den Kunden in einfachen und logischen Schritten durch den Prozess der Konfiguration. Wenn der Kunde die menschliche Interaktion vorzieht, kann er aber genauso gut beim Händler vor Ort seinen Wunsch-Smart zusammenstellen lassen.

Doch Vorsicht: Die Investitionen im Zusammenhang mit dem Aufbau stabiler Prozesse und Technologien, die es ermöglichen, dass der Kunde in die Rolle des Prosumenten schlüpfen kann, sind teilweise erheblich. Unter Umständen lässt der Markt dem Unternehmen zu wenig Zeit, um diese hohen Kosten zu refinanzieren. Deshalb muss eine solche Strategie seitens des Unternehmens langfristig angelegt werden, um erfolgreich zu sein.

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